Die Z 1

Seit Jahren war es ein großes Anliegen eine Z 900 in meinen Fuhrpark aufzunehmen.

Im Frühjahr 2006 erinnerte ich mich an das Angebot eines ehemaligen Arbeitskollegen. Sein Schwager hätte noch eine Z 900 zu verkaufen. "Motor frisch überholt und auch sonst passabler Zustand. Auspuff fast neu".

Leider waren meine Kenntnisse über die Z 1 / 900 Modelle zum Zeitpunkt des Kaufs noch sehr beschränkt und so wechselte das Moped den Besitzer.

Bei genauerer Betrachtung entpuppte sich das Motorrad als zusammengefrickelte Kiste. Eigentlich waren nur der Rahmen und ein paar Schrauben von der Z 1. Das fand ich aber erst nach genauerem Studium, sowie einiger Tips von Fachleuten heraus.

Zum Beispiel hatte einer der Vorbesitzer versucht die Elektrik der Z 900 A4 in den alten Rahmen zu implantieren. Dieses geht natürlich. Aber unglücklicherweise fehlen die entsprechenden Befestigungspunkte für das eine oder andere Teil.

Bei der Z1 ist die gesamte Elektrik unter dem rechten Seitendeckel zu finden. Während bei der Z 900 A4 all' dies unter dem linken Seitendeckel liegt.

Diese Hürde wurde unter Verwendung von Kabelbindern und anderem Pfusch "gemeistert".

Weiterhin war auch der komplette Lacksatz von einer Z 900.  Das heißt, die Befestigungspunkte der Seitendeckel stimmten auch nicht mehr überein. Bei den vorderen Befestigungspunkten ist das über die Motorhalter geregelt. Diese haben bei der Z1 noch ein Auge, um den Pin des Seitendeckels einzustecken.

Für den hinteren Haltepunkt des rechten Seitendeckels haben die Spezialisten den Halter am Rahmen abgetrennt und am oberen Rahmenrohr wieder angeschweißt.

Auf dem Bild ist das schon wieder geändert und ein originaler Batteriekasten verbaut.

Bei diesem liegt die Batterie längs zur Fahrtrichtung. Während bei der Z 900 A4 die Batterie quer eingebaut wird.

Nun bin ich auf der Suche nach der Kettenschmiereinrichtung des Z1 Modells. Diese besteht aus einem Öltank hinter dem linken Seitendeckel und einer Ölpumpe. Die Pumpe ist in dem Deckel der Ritzelabdeckung untergebracht und wird von demselben angetrieben.

Ein "Fahrwerksstatiker" hat versucht das Fahrverhalten zu verbessern und diverse Verstärkungen, bzw. Knotenbleche eingeschweißt.

Zum Beispiel das Knotenblech im unteren Rahmendreieck, das im Bild "Elektrik neu" zu sehen ist. Ebenso waren Rohre zwischen Rahmenheck und Hauptrahmen eingesetzt. Dies hatte zur Folge, dass die sündhaft teuren Seitendeckel ausgeschnitten werden mussten. Oder das Rohr im Hauptrahmen, kurz über der hinteren Motorhalterung. Wegen diesem hat der Luftfilterkasten nicht mehr richtig gepasst...

Diese Veränderungen tragen eher zu einer höheren Tragfähigkeit des Rahmenhecks bei, aber nicht zur Fahrstabilität bei hoher Geschwindigkeit.

Deshalb habe ich ich vorerst mal alle "Verstärkungen", die eine Anpassung der Originalteile erfordern, rausgetrennt.

Wenn die Komplettrestauration ansteht werden auch die anderen Teile entfernt und die Schnittstellen verzinnt.

Eine Kastenschwinge war auch eingebaut. Da diese im Querschnitt höher ist, als das Original haben die Schrauben der Auspuffhalterung geschliffen. Dieses Manko wurde durch kürzen der Schrauben und "modifizieren" der Haltegummis behoben.

Die Schwinge ist nun durch ein original Teil ersetzt. Welches, meiner Meinung nach, auch viel besser aussieht und bestimmt genauso stabil ist.

Leider musste ich auch die Gummibuchsen der Auspuffhalterung, sowie die Schrauben ersetzen.